Luftaufnahme 01

Informationen zum Schulbetrieb nach dem Brand an unserer Schule

Liebe Eltern und Sorgeberechtigte,

wie sie der Presse entnehmen konnten, hat es an unserer Schule gebrannt. 

Derzeit ist der Unterricht nicht möglich. Es finden umfangreiche Aufräum- und Reinigungsarbeiten statt. Wir sind bemüht den Unterricht so schnell wie möglich wieder in Präsenz stattfinden zu lassen.
Sicherheit und Gesundheit Ihrer Kinder und aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schule haben Priorität.

In Absprache mit dem Schulträger und dem Staatlichen Schulamt findet bis einschließlich Freitag kein Präsenzunterricht statt.
Ab der nächsten Woche findet Präsenzunterricht für die Jahrgänge 5 bis 8 bis 13 Uhr statt. Derzeit bemühen wir uns intensiv die Voraussetzungen hierfür zu schaffen.

Für die Jahrgänge 9-10 erfolgt weiterhin der Unterricht in Form von Distanzunterricht. Ziel ist es diesen ebenfalls so schnell wie möglich in Präsenz durchzuführen.

Weitere Informationen erhalten Sie durch die Klassenlehrer*innen über die Schulcloud.

Wir bedanken uns herzlich bei allen Helfer*innen, den Feuerwehren Neukirchen, Schrecksbach, Schwalmstadt und Schwarzenborn, dem Deutschen Roten Kreuz, der Polizei, unseren Lehrkräften, dem Schulträger und dem Staatlichen Schulamt Fritzlar für die schnelle und unbürokratische Hilfe.

Unter Atemschutz bekämpfte die Feuerwehr den Brand im Schulgebäude.

Schule brennt in Neukirchen

Feuer in der Steinwaldschule – eine Frau wird verletzt
Unter Atemschutz bekämpfte die Feuerwehr den Brand im Schulgebäude.

Neukirchen – In den Mittagsstunden brannte es am Montag im Atrium der Steinwaldschule. Eine Mitarbeiterin der Schule wurde laut Polizei durch Rauchgase leicht verletzt und vor Ort ambulant behandelt. Ursächlich für den Brand sei wohl ein defekter Baustrahler gewesen, erklärte Christian Rinnert, Kreisbrandmeister Presse, gegenüber unserer Zeitung. Aktuell laufen in dem betroffenen Gebäudeteil Modernisierungsarbeiten.

Zum Zeitpunkt des Brandausbruchs befanden sich nach Angaben von Schulleiter Olaf Rödiger 400 Kinder auf dem Schulgelände. Das Feuer brach in der Mittagspause aus. Dies sei einerseits gut – viele Schüler waren bereits draußen – aber andererseits auch anspruchsvoll gewesen, denn es habe einen Moment gedauert, bis die Lehrer die Vollzähligkeit der Schüler festgestellt hätten, so der Schulleiter.

Feuerwehren aus Neukirchen, Schrecksbach und Schwarzenborn wurden durch die Leitstelle des Schwalm-Eder-Kreises nach Neukirchen gerufen. Aus Schwalmstadt kam der Gerätewagen Atemschutz. Insgesamt waren gut 60 Feuerwehrleute vor Ort. Die Leitung hatte Neukirchens Wehrführer Robin Schlemmer. Unter Atemschutz waren mehrere Trupps im Innenangriff im Einsatz. Den eigentlichen Brand hatte die Feuerwehr schnell im Griff. Problematisch erwies sich die starke Rauchentwicklung, die vermutlich zu größeren Schäden geführt haben könnte. Noch während des laufenden Einsatzes verschafften sich Mitarbeiter des Kreis-Bauamts von außen einen ersten, groben Überblick.

Wie hoch der entstandene Schaden letztendlich ist, konnte gestern noch nicht gesagt werden. Dazu seien zunächst Untersuchungen erforderlich, erklärte Landrat Winfried Becker im Gespräch mit der HNA: „Ich bin zunächst erst mal froh, dass niemand verletzt wurde und alle Kinder und Lehrkräfte die Schule verlassen konnten.“

Becker bedankte sich bei den eingesetzten Rettern. Der Einsatz sei schnell und zielgerichtet abgearbeitet worden. Die Schule bleibt zunächst bis einschließlich Mittwoch, 15. Februar, für den Unterricht geschlossen, darüber informierte am Montagnachmittag auch die App Hessenwarn.

Quellenangabe: Schwälmer Allgemeine vom 14.02.2023, Seite 1

 

Großeinsatz: 80 Feuerwehrleute bekämpften am Montag in der Steinwaldschule Feuer und Rauch. Unser Bild zeigt das Gebäude mit Blickrichtung von der Großsporthalle her. Fotos: Feuerwehr Neukirchen

Neukirchen – Einen Tag nach dem Brand an der Steinwaldschule gibt es erste Erkenntnisse der Polizei. Vorsätzliche Brandstiftung sei auszuschließen, sagte Polizeipressesprecher Markus Brettschneider auf Anfrage unserer Zeitung.

Der Brandausbruch hänge ursächlich mit dem Betrieb eines Bauheizstrahlers zusammen. Ob der Strahler einen Defekt hatte, umgefallen sei oder mit etwas abgedeckt wurde, sei noch Gegenstand der Ermittlungen. Die Schadenshöhe wird von der Polizei auf mehrere 100 000 Euro geschätzt. Der genaue Betrag lasse sich noch nicht sagen, da viele Bereiche der Schule durch Rauchschäden betroffen seien, so der Polizeisprecher. Auch der Landkreis wollte sich zur Schadenshöhe noch nicht abschließend äußern.

Brandschaden

Wann der Schulbetrieb wieder aufgenommen werden könne, sei zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar, heißt es aus dem Kreishaus.

Da das Stromnetz vom Brand beschädigt wurde, sei die Schule komplett vom Netz genommen worden, sagte Pressesprecher Stefan Bürger: „Mit den erforderlichen Reinigungsarbeiten kann frühestens nach einer ausführlichen Schadensbegutachtung begonnen werden.“

Der Schaden ist wohl so groß, weil das komplette Gebäude A betroffen ist. Das Atrium der Schule sei durch Feuer beschädigt, die übrigen Bereiche des Erdgeschosses sowie die Flure durch den Brandrauch in Mitleidenschaft gezogen, erklärt Bürger: „Die Treppenhäuser sowie das erste und zweite Obergeschoss haben zwar keinen Schaden davongetragen, dennoch muss hier mindestens eine Feinreinigung erfolgen.“

Dass der Unterricht nach dem heutigen 15. Februar – dem zunächst angekündigten Zeitraum für Unterrichtsausfall – in gewohnter Weise weitergeht, scheint vor diesem Hintergrund unwahrscheinlich. Die Frage, ob der Unterricht übergangsweise an anderer Stelle organisiert wird, wollte der Landkreis am Dienstag nicht beantworten. Zunächst müsse man das Ergebnis des Gutachters abwarten und dann in enger Abstimmung mit dem Staatlichen Schulamt sowie der Schulleitung weitere Entscheidungen treffen, teilte der Pressesprecher mit.

Feuerwehr

Für die Feuerwehr war es ein anspruchsvoller Einsatz, wie Neukirchens Wehrführer Robin Schlemmer am Dienstag im Gespräch mit der HNA berichtete: „Erst gegen 17.30 Uhr waren wir wieder einsatzbereit zurück am Standort.“

Insbesondere die starke Verrauchung des Schulgebäudes machte den 80 Einsatzkräften, darunter 16 Atemschutzgeräteträger, zu schaffen. Vier Hochleistungslüfter kamen zum Einsatz, um den dichten schwarzen Brandrauch aus dem Gebäude zu drücken. Aufgrund der zahlreichen Räume in der Steinwaldschule sei das schon eine Herausforderung gewesen, erklärte Schlemmer: „Bei der Planung des Vorgehens hat mich Kreisbrandmeister Markus Böse unterstützt.“

Wegen der großen Menge an Brandrauch – ausgelöst durch brennenden Kunststoff – waren zeitweise bis zu vier Trupps unter Atemschutz gleichzeitig im Gebäude im Einsatz. Das sind acht Feuerwehrleute. Um überhaupt etwas sehen zu können, nutzten die Einsatzkräfte Wärmebildkameras.

Schon im Eingangsbereich der Schule sei ihnen der pechschwarze Rauch entgegengekommen, sagt Schlemmer: „Dadurch war es natürlich zunächst schwierig, den Brandherd zu lokalisieren. Viel gebrannt hat ja letztendlich nicht. Der Löschangriff auf das Feuer erfolgte dann von zwei Seiten. Durch den Haupteingang und von der Turnhalle her.“

Schulcampus

Telefonisch war die Steinwaldschule am Tag nach dem Brand nicht erreichbar, ein Aufbau der Verbindung nicht möglich. Sehr wahrscheinlich ist durch Feuer, Rauch und Löscharbeiten auch die Technik in Mitleidenschaft gezogen.

Aktuell laufen weiterhin Bauarbeiten auf der größten Schulbaustelle im Kreis. Grund für die umfassende Umstrukturierung des Schulcampus – an den als Grundschule auch die Astrid-Lindgren-Schule angelagert ist – sind gravierende Baumängel, die bei Sanierungsarbeiten im Sommer 2018 an der Grundschule und später auch an der Steinwaldschule entdeckt worden waren. Für den Neubau des Schulstandortes ging der Kreis von 15 Millionen Euro aus. Gebäudeteile aus den 1960er-Jahren wurden abgerissen, im März 2021 begannen die Bauarbeiten für den Ersatzbau der Fünft- und Sechsklässler, ein Jahr später war er fertig.

Vom ursprünglichen Zeitplan ist man mittlerweile weit entfernt. Nach der Sanierung des Hauptgebäudes der Steinwaldschule sollte der Neubau der Grundschule bis August 2022 bezugsfertig sein. Durch die Coronapandemie, den Mangel von Baustoffen und letztlich den Krieg in der Ukraine gab es immer wieder Verzögerungen. Erst im Oktober 2022 war Richtest an der Astrid-Lindgren-Schule, aktuell werde aber weiter gebaut, die Bautätigkeit habe nicht aufgehört, heißt es. Der Kreis plant die Fertigstellung für den Beginn des Schuljahres 2023/24. Eine Klasse wird aktuell in einem Container beschult, zwei in Seigertshausen. Durch den Brand ist der Unterricht der Grundschule nicht betroffen, teilt die Schule auf der Internetseite mit. Auch die Betreuung sei nicht eingeschränkt, einzig die Mensa – die auch von den Grundschülern genutzt wird – ist in den kommenden Tagen geschlossen, sodass Eltern gebeten werden, den Kindern ausreichend Essen mitzugeben.

Quellenangabe: Schwälmer Allgemeine vom 15.02.2023, Seite 3