Luftaufnahme 01
Workshops 2020

Die Workshops

1)  Der Raum als dritter Pädagoge. Schulbau, Versuchs­schule und Binnendifferenzierung

Oder: Inwieweit kann man innovative pädagogische Konzepte in einer Planungsphase Schulbau berücksichtigen? (Tanja Seibel, Pascal Dreher, Offene Schule Waldau, Kassel)

Grundlage des Workshops ist die Planungsphase 0 des Bauvorhabens an der Offenen Schule Waldau.

Es wird einen Einblick in den Prozess der Planungsphase 0 an der Offenen Schule Waldau von Mai 2019 bis Februar 2020 geben. Wie wurde die Phase organisiert? Wie wurde das Kollegium eingebunden? Unter welchen Aspekten entstand das Raumkonzept? Wie wird man dem Versuchsschulstatus gerecht, der in innovativen Schulbauten zu sehen sein soll?

Der Workshop wechselt zwischen Inputphasen und einer offenen Diskussion, in der v.a. der letzte Punkt von der Diskussion der Workshopteilnehmer leben soll.

 

2)  Binnendifferenzierung digital: Medienkonzepte und Beispiele unterrichtlicher Praxis

(Alexander Scheid, Felix Weichsel, Helene-Lange-Schule, Wiesbaden)

In diesem Workshop werden anhand der Case Clinic-Methode die Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung an den Schulen behandelt. Die Case Clinic-Methode funktioniert fallbasiert. Hierzu können die Teilnehmer*innen ihre eigenen Alltagsherausforderungen (z.B. Implementierung eines neuen binnendifferenzierten Medienkompetenzkonzepts) mitbringen. Die Referenten haben hierzu auch exemplarische Fälle vorbereitet. Die Teilnehmer*innen tauschen sich in Kleingruppen über mögliche Lösungen und Herangehensweisen zu dem jeweiligen Fall aus. Abschließend werden gemeinsam exemplarische Lösungsstrategien festgehalten. Ergänzend werden Beispiele unterrichtlicher Praxis (Schulradio / Schulreporter / Projektunterricht / WPU-Bereich Medien / Beispiele Fachunterricht Englisch) vorgestellt.

 

3)  Individualisierung als Impuls für die Unterrichtsentwicklung: Perspektiven aus der wissenschaftlichen Begleitforschung

(Prof. Dr. Barbara Asbrand, Goethe-Universität Frankfurt am Main; Prof. Dr. Matthias Martens, Universität zu Köln)

In diesem Workshop wird das Konzept der wissenschaftlichen Begleitung der Helene-Lange-Schule Wiesbaden vorgestellt. Wir zeigen, wie sich Schule und Wissenschaft auf Augenhöhe begegnen und unter welchen Bedingungen wissenschaftliches Wissen in Prozesse der Schul- und Unterrichtsentwicklung Eingang findet. Die allgemeine Einführung in die Arbeits- und Kooperationsweise wird am Beispiel „Individualisierter Unterricht“ vertieft. Im Fokus steht das Verhältnis von pädagogischem Anspruch, Unterricht individualisiert zu gestalten, und Nebeneffekten, die in der Alltagspraxis beobachtbar sind.

 

4)  „Ich kann das und ich traue es mir zu.“  Selbst handeln – selbst lernen. Selbstkompetenz als Basis des binnendifferenzierenden Unterrichtens

(Ann-Katrin Berkenheger, Kristina Schalk, Offene Schule Waldau, Kassel)

Selbstkompetenz soll als Leitidee für eine gelingende Binnendifferenzierung anhand von Lernaufgaben gezeigt werden. Einleitend soll darüber diskutiert werden, wie diese Kompetenz in einem didaktischen Gesamtkonzept einer Schule aufgebaut werden kann. Anschließend wird fachspezifisch an Aufgabenbeispielen gearbeitet.

 

5)  Das Unterrichtskonzept „Arbeitsplan Mathematik“

(Marie-Katrin Raude, Sylke Jagoda, Steinwaldschule, Neukirchen)

Das Unterrichtskonzept „Arbeitsplan“ versucht, inhaltlich drei Niveaustufen zu bedienen, die individuellen Arbeitsrhythmen und -tempi der Kinder zu berücksichtigen, das Mathematikbuch als zentrales Arbeits­instrument einzusetzen, Kinder alleinig in die Verantwortung ihres Lernprozesses zu nehmen (z.B. Wahl der Sozialform, individuelle Anmeldung zu Zwischentests), maximale Transparenz zu bieten (Inhalte, Kompetenzen, Zeitplanung, Arbeitstermine) sowie es der Lehrperson trotzdem oder gerade deshalb zu ermöglichen, Zeit für individuelle Fragen oder Probleme im Einzelgespräch oder Kleingruppen zu haben. Ein Graduierungskonzept zur Belohnung/Sanktionierung bei entsprechendem Arbeits- und Sozialverhalten befindet sich in der Pilotphase mit dem Ziel, zukünftiges Schülerverhalten positiv regulieren zu können.

 

                                                                                            

6)  Binnendifferenzierung im Deutschunterricht der Sekundarstufe I

(Leonie Heer, Dr. Stefanie Schmitt, Reformschule, Kassel)

In dem praxisorientierten Workshop wird der jahrgangsgemischte Deutschunterricht (Jg. 6 – 8 und Jg. 9 – 10) anhand von Unterrichtsbeispielen präsentiert. Es werden verschiedene Differenzierungsmöglichkeiten, Rückmeldestrategien und Bewertungsformen dargestellt, die das selbstwirksame Lernen im Deutschunterricht fördern.

 

7)  Unterrichten in heterogenen Lerngruppen mit der Lerndorf-Methode

(Tanja Henninger, NN, Offene Schule Waldau, Kassel)

Im Workshop wird die Methode „Lerndorf“ begründet und anhand von Unterrichtsbeispielen aus dem Englisch- und Religionsunterricht in den Jahrgängen 8 und 9 vorgestellt.

Die Grundidee von Lerndörfern ist, durch eine sehr große Auswahl von Aufgaben und echte Wahlfreiheit die Motivation der Schülerinnen und Schüler für ein Thema zu gewinnen, in dem sie sich auf ihrem Niveau zur Expertin/zum Experten machen. Dieses Expertenwissen wird dann in der Gruppe geteilt, ausgetauscht und vertieft, gegebenenfalls auch noch im Unterricht ergänzt. Im Mittelpunkt des Workshops stehen die fachdidaktischen Überlegungen, die der Methode zu Grunde liegen. Dazu gehören beispielsweise die Kriterien für die Formulierung der Aufgabenformate.

Ergänzend werden der Umgang meiner Schülerinnen und Schüler mit der „anderen Herangehensweise“, sowie Ideen zur Unterrichtsorganisation vorgestellt. Dem Inhalt des Workshops liegt das Buch „Individualisierung ernst genommen“, sowie die Weiterbildung „Unterrichten in heterogenen Lerngruppen“ des Netzwerkes: „Blick über den Zaun“ zu Grunde.

 

8)  Binnendifferenzierter Englischunterricht alltagstauglich

(Franziska Schwalm, Stefanie Menz, Steinwaldschule, Neukirchen)

Vier Niveaustufen, individuelle Lernprozesse, unterschiedliche Arbeitstempi – all das stellt Lehrerinnen und Lehrer im Unterrichtsalltag vor große Herausforderungen im binnendifferenzierten Unterricht. Wie das Konzept der integrierten Gesamtschule alltagstauglich – ohne unangemessenen Materialaufwand – umgesetzt werden kann, wird in diesem Workshop präsentiert. Dazu dient eine Unterrichtseinheit, basierend auf dem Lehrwerk „Orange Line 3“ (Klett-Verlag), als exemplarisches Beispiel für die Jahrgangsstufe 7. Die Umsetzung erfolgt mit vierfach differenzierten Arbeitsplänen und Leistungsmessungen. Durch diese Arbeitsweise werden jede Schülerin und jeder Schüler optimal gefördert und gefordert sowie zu einem selbstständigen, eigenverantwortlichen Lernen angeleitet. 

 

9)  Binnendifferenzierung im naturwissenschaftlichen Unterricht der Sekundarstufe I

(Simone Bechtel, Dr. Reinhard Krüger-Stamm, Reformschule, Kassel)

Zum integrierten naturwissenschaftlichen Unterricht (Biologie, Chemie, Physik = NaWi) in der Sekundarstufe I an Gesamtschulen werden wir eine praxisorientierte Einführung geben. Ausgewählte Materialien (Arbeitsblätter, Stundenstrukturen usw.) aus dem jahrgangsgemischten, inklusiven Laborunterricht (Jg. 6 – 8), z.B. zum Thema Elektrizitätslehre, werden vorgestellt. Zum Projektunterricht für die jahrgangsgemischten, leistungsheterogenen Gruppen der Jg. 9 – 10 werden Unterrichtssequenzen, z.B. zum Thema Technologie, vorgestellt und diskutiert.

 

10)   Schulentwicklung und Elternarbeit

(Petra Fichtner-Gade, Elke Hilliger, Julia Zimmermann, Reformschule Kassel)

Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage sehen Lehrkräfte in der Zusammenarbeit mit den Eltern, bezogen auf die individuelle Kompetenzentwicklung der Kinder, eine ihrer größten Herausforderungen an der Schule. Die Eltern werfen der Lehrkraft vor, sie würde nicht genug für das Kind tun, und die Lehrkräfte geben den Eltern die Schuld. Da fehlt ein Stück gegenseitiges Vertrauen. Infolge der neuen Partnerschaftlichkeit an Schulen brechen auch Konflikte auf, die früher durch die vorherrschenden Hierarchien unterdrückt wurden. Es gibt auf beiden Seiten wenig Erfahrungen in der Kommunikation ohne Schuldzuweisungen. Erfolgreiche Bildungsarbeit ist eng verknüpft mit einer funktionierenden Erziehungspartnerschaft zwischen Elternhaus und Schule. Elternarbeit und Schulentwicklung gehören darum eng zusammen.

 

 

11)  Binnendifferenzierung durch Zusammenarbeit im multiprofessionellen Team ermöglichen

(Cornelius Dahlem, Frank Schulze, Helene-Lange-Schule Wiesbaden)

Formen und Typen multiprofessioneller Zusammenarbeit in Schulen sind so vielfältig, wie es unterschiedliche Schulen gibt. Aber es gibt auch viele ähnliche Entwicklungen in der (inklusiven) Schule: Neue Professionen ergänzen den Unterricht, die Anforderungen an den Lehrberuf verändern sich und Destabilisierung im System Schule wird von vielen Kolleginnen und Kollegen wahrgenommen.

Lassen Sie uns in den produktiven Austausch kommen und miteinander und voneinander lernen:

- Welche Kooperationsstrukturen sind hilfreich?

- Welche Profession ist im Kooperationsgeschehen wofür zuständig?

- Welche Methoden und Instrumente sind in der Multiprofessionellen Teamarbeit hilfreich?

Sie sind herzlich eingeladen, ob mit „Best-Practice“-Beispielen im Gepäck oder ohne!

 

12) Individualisierung im Team – Das Tischgruppenmodell als zentrales Element eines binnendifferenzierten Unterrichts

(Lisa Kaun, Katja Lassahn, Projektbüro für individuelle Förderung Nordhessen)

Am Beispiel des Tischgruppenmodells werden zentrale Säulen des Schulkonzepts der Offenen Schule Waldau vorgestellt. Dabei werden unterrichtspraktische Beispiele aufgezeigt, die sich einerseits auf die Unterrichtsorganisation (Classroom-Management) und anderseits auf den Fachunterricht beziehen. Im Fokus der anschließenden Kleingruppenarbeit stehen die Möglichkeiten der individuellen Förderung und Forderung im binnendifferenzierten Unterricht.

 

13) Leistungsfeststellung im binnendifferenzierten Unterricht

(Referenten: Tarek Aichah, Mike Zergiebel)

In dem Workshop möchten wir anhand von Beispielen aus der Unterrichtspraxis erläutern, wie mit kompetenzorientierter Leistungsfeststellung individuelle Stärken und Förderbedarfe rückgemeldet werden können. Des Weiteren wird aufgezeigt, wie dies zu einem individualisierenden Unterricht beiträgt. Nach diesem Input bekommen Teilnehmer*innen die Möglichkeit, eigene kompetenzorientierte Unterrichts­vorhaben zu planen. 

Es wird empfohlen, eigenes Material (z.B. Lehrwerke, schulinterne Curricula) mitzubringen. 

 

14) Projektarbeit

(Christina Lohmeyer-Braun, N. N., Reformschule Kassel)

Schüler*innen greifen eigene Interessen auf, sie vernetzen sie mit ihrer Alltagswirklichkeit und gestalten so ihren Unterricht förmlich selbst. Die Lehrkräfte begleiten diesen vielschichtigen Lernprozess aufmerksam und geben den Schüler*innen dabei beratend eine zentrale Orientierungshilfe. In dem Workshop sollen Sie selbst in die Rolle der Schüler*innen schlüpfen. Sie werden Ausschnitte der Projektarbeit beispielhaft simulieren und auf diese Weise in die Lage versetzt werden, die Besonderheiten dieser Methode reflektieren zu können.