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Fachtag 2024: Die Workshops

Fachtag 2024: Die Workshops

1. Classroom Management neu denken – Beziehungen gestalten in der digitalisierten Welt des Lernens
Christina Tintera (Steinwaldschule Neukirchen)


Unter Classroom Management sind alle Aktivitäten zu verstehen, die Lehrkräfte unternehmen, um eine Lernumgebung zu gestalten, die sowohl curriculares als auch emotionales und soziales Lernen ermöglicht. Classroom Management ist eine der drei Basisdimensionen wirksamen Unterrichts. Die Unterrichtsforschung zeigt, dass Motivierung, Aktivierung und ein lernförderliches Unterrichtsklima zu den fächerübergreifenden Merkmalen guten Unterrichts zählen, denn die Beziehungen zwischen Lehrkraft und Lernenden sowie zwischen den Lernenden spielen im Hinblick auf die Unterrichtsatmosphäre und den Lernerfolg eine bedeutsame Rolle. Mit der Digitalisierung wandelt sich das Bild der Lernenden und der Lehrenden – doch für gelingende Lernprozesse braucht es mehr denn je Beziehung, Nähe und auch Räume. Doch wie soll das alles zukünftig ohne Klassenräume im tradierten Sinne funktionieren? Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für das Selbstverständnis und den Arbeitsalltag der Lehrenden? In diesem Workshop mit Impulsvortrag wird es darum gehen, erfolgreiche Konzepte zu beleuchten und im Austausch neue Wege für die eigene Unterrichtspraxis auszuloten.

 

2. Spielfilm Soziales Lernen - Projekte zum Sozialen Lernen gestalten mit digitalen Medien
der Hessischen Medienzentren
Karl Hellwig (Steinwaldschule Neukirchen)


Ein auf Nachhaltigkeit angelegter Unterricht ist angewiesen auf ein das Lehren und Lernen förderliches Sozialklima in den Gruppen. Die Kinder und Jugendlichen stehen unter einem starken Einfluss der über das Internet erreichbaren Medien. Für einen fachlichen Lernerfolg gilt es negative Prägungen aufzubrechen und gleichzeitig einen selbstbewussten reflektiertenUmgang sozialen Verhaltens zu erreichen. Dies betrifft sowohl den Umgang miteinander in Präsenz in den Lerngruppen sowie darüber hinaus in den so genannten sozialen Medien.
In den letzten Jahren ist als Arbeitsmaterial das Format „Spielfilm Soziales Lernen“ entwickelt worden. Abgestuft für verschiedene Altersgruppen werden in realen Spielfilmszenen mit Kindern und Jugendlichen die Themen Mobbing, Shaming, Sexualität und Internet, Vandalismus, Fake News, Hassrede etc. aufbereitet. Die Filme vermitteln nachhaltig Medienkompetenz und schaffen Gesprächsanlässe. Über das Portal edupool der Hessischen Medienzentren können Lehrkräfte den Schülerinnen und Schülern gezielt diese Materialien binnendifferenziert für die jeweilige Projekt- oder Lerngruppen urheberrechtskonform, werbe- und kostenfrei zur Verfügung stellen. Der Workshop zeigt exemplarisch relevantes Material, die didaktischen Möglichkeiten und das Anlegen der Gruppen sowie die Zuordnung von Material zu den Projektgruppen. Technischer Hinweis: Erforderlich ist ein Tablet oder Notebook mit Headset und Internetzugang. Der Zugang zum Portal wird während des Workshops hergestellt.

 

3. Zukunftskompetenzen erwerben in einer veränderten Raumstruktur
Stephanie Kurzeknabe, Jens Fritz (Steinwaldschule Neukirchen)


Seit fast zwei Jahr arbeitet unser Lehrkräfteteam der Jahrgängen 5 und 6 in einem Neubau mit einem monofunktionalen Raumkonzept. In unserer Präsentation geben wir Einblicke, wie wir das Lernen auf der Grundlage von Lern- und Themenkarten - teilweise projektorientiert, Wer-ist-wo-Tafeln, Graduierung und Coachinggesprächen organisiert und strukturiert haben. Unser pädagogisches Anliegen ist es, bei alledem zu erproben, wie schon Elf- und Zwölfjährige altersangemessen Selbstständigkeit, Eigenverantwortung und vor allem Selbstorganisation lernen können.

 

4. Projektorientiertes Lernen an der Steinwaldschule – Konzeptentwicklung zum Lernen
im ländlichen Raum
Lisa Gümpel (Steinwaldschule Neukirchen)


Warum ist projektorientiertes Lernen an der Steinwaldschule eine Notwendigkeit? Oberstes Ziel, die Lerngelegenheit Projekt liegt in der Selbstregulation der Schülerinnen und Schüler, welche in unseren speziellen Lernhäusern und dem Werkhaus gefördert werden soll. Schülerinnen und Schüler brauchen auch in sehr offenen Settings verlässliche Strukturen, um ihre eigenen Lern- und Forschungsprozesse zu regulieren. In diesem Workshop wollen wir unser hierzu entwickeltes pädagogisch Konzept vorstellen und in eine offene Diskussion mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmer treten.

 

5. Binnendifferenzierung durch Projektarbeit an der Reformschule am Beispiel von
integriertem NaWi-Unterricht

Yvonne Keldenich, Debora Czech, Alexander Zichler (Reformschule Kassel)


Im Projektunterricht vernetzen Lernende ihre eigenen Interessen mit der Alltagswirklichkeit und erarbeiten sich Inhalte selbstständig und nachhaltig. Lehrkräfte begleiten ihren fächerübergreifenden Lernprozess und geben individuell Orientierung und Unterstützung. In unserem Workshop geben wir eine praxisorientierte Einführung in unser Konzept zum Projektlernen im NaWi-Unterricht in der Sek. I. Nach einem Überblick über die Struktur eines Projektes und unseres NaWi-Konzeptes erfahren die Teilnehmenden selbst einen Einstieg in ein beispielhaftes NaWi-Projekt und bekommen einen Einblick in die Vielfalt verschiedener Lernwege und Schülerergebnisse.

 

6. Offene Lernformen im Deutsch- und Englischunterricht
Dr. Stefanie Schmitt, Alja Haschemi, Marc Smasal (Reformschule Kassel)


In unserem Workshop stellen wir anschließend an einen kurzen theoretischen Input zu offenen Lernformen im Deutsch- und Englischunterricht Praxisbeispiele aus verschiedenen Jahrgangsstufen der Grund- und Sekundarstufe vor. Dabei soll deutlich werden, warum das „andere Lernen“ (Lerndörfer, aufgabenbasierter Unterricht) gute Möglichkeiten für individuelle Förderung bietet und sich positiv auf Motivation und Lernerfolg der Lernenden auswirkt.

 

7. Veränderte Lehr- und Lernkultur durch neue Teamstrukturen - Eine Zwischenbilanz
über zwei Jahre Lernhaus-Konzept in der Grundstufe der Reformschule Kassel
Rainer Naefe, NN (Reformschule Kassel)


„Lehrerinnen und Lehrer brauchen Freiräume, eigene Ideen zu entwickeln und kreative Unterrichtskonzepte zu erproben. Sie brauchen Gelegenheiten für den Austausch und für die gemeinsame Arbeit im Team" (Andreas Schleicher, OECD, 2023). Im Workshop wird vorgestellt, wie an der Reformschule versucht wird, durch intensive Zusammenarbeit in jahrgangsübergreifenden Teams neue Impulse für die Weiterentwicklung der Schule zu setzten und den Kindern eine anregendere Lernumgebung bereitzustellen.

 

8. Vom Wissen zum Handeln - Nachhaltiges Lernen im Projektunterricht
Tarek Aichah (Helene-Lange-Schule, Wiesbaden)


Die Freitagsdemonstrationen der Fridays For Future Bewegung haben eindrucksvoll gezeigt, dass es aktuell in vielen Schulen eine Diskrepanz zwischen gefühlt reiner Wissensvermittlung und Handlungsorientierung gibt. Doch wie gelingt es uns, Schülerinnen und Schüler fit für die Zukunft zu machen und ihnen das Gefühl zu geben, dass Schulen genau der Ort sind, an dem sie Selbstwirksamkeit erfahren und Schlüsselkompetenzen für das 21. Jahrhundert erwerben können? Eine Antwort auf diese Frage kann projektorientierter Unterricht sein. Mithilfe des Konzepts des Deeper Learnings (Sliwka und Klopsch, 2022) soll in diesem Workshop aufgezeigt werden, wie mit Hilfe von Projekten u.a. die 4Ks (Kollaboration, Kommunikation, Kreativität und Kritisches Denken) gefördert und individuellen Interessen und Neigungen Rechnung getragen werden kann. Nach einem theoretischen Exkurs und Praxisbeispielen sind Teilnehmende dieses Workshops aufgerufen, kreativ zu werden und gemeinsam Ideen für eigene Projekte zu entwickeln.

 

9. Projektunterricht: agil und inklusiv
Sophia Döring und Frank Schulze (Helene-Lange-Schule, Wiesbaden)


Agile Strategien wie Scrum und Kanban können zu einem inklusiven Unterrichtsdesign beitragen. Im interaktiv gestalteten Workshop kommen Sie mit einfachen, analogen Herangehensweisen und Methoden in Kontakt, die geeignet sind, auch komplexere Projektarbeit an unterschiedliche Lernbedürfnisse und –geschwindigkeiten anzupassen. Anhand eines Beispiels aus der Unterrichtspraxis erproben Sie selbst die to do-doing-done- Methode und diskutieren Möglichkeiten der Umsetzung. Bringen Sie zum Workshop bitte einen post-it-Block mit.

 

10. SCRUM im projektorientierten Unterricht - Anwendungsbeispiele und Transfermöglichkeiten
Frank Edel und Inga Frommelt (Helene-Lange-Schule, Wiesbaden)


Die Schlüsselkompetenzen des 21. Jahrhunderts (auch bekannt als 4K) müssen stärker in den Fokus rücken. Die Methodik SCRUM aus dem agilen Projektmanagement bietet Teilnehmenden die Möglichkeit, genau diese zu schulen. Innerhalb dieses Workshops werden agile Arbeitsweisen aus dem Projektmanagement innerhalb exemplarisch ausgewählter Unterrichtseinheiten vorgestellt. Die Teilnehmenden bekommen die Möglichkeit, innerhalb ihrer eigenen Lebens- bzw. Arbeitswelt projektorientierte Prozesse mittels des methodischen Rahmenwerks SCRUM zu strukturieren und zu koordinieren. Gerne können Sie sich im Vorfeld gedanklich mit einem zu bearbeitenden Prozess beschäftigen und diesen im Workshop mit uns teilen.


11. Fächerübergreifendes Lernen – Warum, womit und wie?
Johanna Klippel (Helene-Lange-Schule, Wiesbaden)


Die Forderung nach fächerübergreifendem Lernen erscheint zwar beinah als ein Relikt des vergangenen Jahrhunderts, dennoch spricht die Wirksamkeit dieser Unterrichtsform als Ergänzung zum traditionellen Fachunterricht für sich. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden in diesem Workshop verschiedene praxisrelevante und erprobte Beispiele kennenlernen, wie fächerübergreifendes Lernen in der Schule funktionieren kann. In einer anschließenden Praxisphase analysieren sie verschiedene Unterrichtsbeispiele und bewerten sie im Hinblick auf Lernchancen und -hindernisse sowie auf ihre Umsetzbarkeit in der eigenen schulischen Praxis.

 

12. Filmprojekt in einer neunten Klasse – Projektarbeit aus Sicht eines „Nichtpädagogen“

Olli Duerr (Freiberuflicher Kameramann, Regisseur und Cutter, Wiesbaden)

In diesem Workshop / Lernnugget geht es zentral um die Frage, wie Projekte mit Jugendlichen im schulischen Kontext mit professionellen Leiterinnen und Leitern durchgeführt werden können. Anhand der einzelnen Phasen zur Entstehung eines Filmes (Teambuilding, Stoffentwicklung, Filmdreh, Filmschnitt und Premiere) wird der Frage nachgegangen, inwiefern sich das Projekt durch die professionelle und nichtpädagogische Leitung von Projektlernen in der Schule unterscheidet (zum Beispiel in Bezug auf Motivation, Durchhaltevermögen und Verantwortungsübernahme der Jugendlichen bis hin zur Identifikation mit dem Ergebnis).


13. Von Frontalunterricht zu Selbstorganisation: Innovatives Lernen in der Schulentwicklung
Anja Rothermel (Goetheschule, Dieburg)


Der Vortrag wirft einen Blick auf die Schulentwicklung mit einer Fokussierung auf die Transformation vom herkömmlichen Frontalunterricht hin zum zeitgemäßen selbstorganisierten Lernen. Zentrale Aspekte wie das Lernhaus-Konzept mit Lernbüros und Lernlandschaften, die Implementierung dezentraler Leistungsnachweise, individuelles Lerntempo, 1:1 Lerncoaching und die Nutzung der Lernplattform Scobees werden eingehend beleuchtet. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Integration von Projektarbeit, um die Schulentwicklung ganzheitlich und praxisnah zu gestalten. Hierbei kommen auch die Knackpunkte dieser Schulentwicklung nicht zu kurz. Im Anschluss findet eine Fragerunde statt.

 

14. Das Freie Lernen – Möglichkeiten und Chancen der individuellen Förderung und Forderung
Normann Huy und Rainer Groß (Offene Schule Waldau Kassel)


In diesem Workshop wird zunächst das Konzept des Freien Lernens an der Offenen Schule Waldau vorgestellt. Dabei werden Didaktik und Methodik des Freien Lernens und die Möglichkeiten zur individuellen Förderung und Forderung der Schülerinnen und Schüler exemplarisch aufgezeigt und diskutiert. Anhand von praktischen Beispielen wird auch die Verzahnung des Freien Lernens mit den anderen Fächern deutlich werden, die das Fundament einer gemeinsamen Lernkultur bildet.

 

15. Individualisierung in Team – das Tischgruppenmodell als zentrales Element eines binnendifferenzierten Unterrichts
Ann-Katrin Berkenheger und Lisa-Marie Kaun (Offene Schule Waldau Kassel)


In diesem Workshop geht es um die Zielsetzung des Tischgruppenmodells sowie um seinen Zusammenhang zum Umgang mit Heterogenität. Auf den für das Konzept der Offenen Schule Waldau zentralen Ebenen der Erziehung und der Beziehung werden Umsetzungsmöglichkeiten des Tischgruppenmodells vorgestellt und diskutiert. Hierbei geht es auch um die Unterrichtsorganisation (classroom-Management). Daran anschließend werden die Einsatzmöglichkeiten des Tischgruppenmodells in Bezug auf die individuelle Förderung und Forderung im Fachunterricht in den Fächern Mathematik und Deutsch im Mittelpunkt stehen. Es werden einzelne Unterrichtsstunden, längere Sequenzen oder komplett auf dem Tischgruppenmodell basierende Unterrichtseinheiten, aber auch Reflexionsinstrumente vorgestellt.

 


16. Berufsorientierung neu gedacht- "Talent Company" für einen reibungslosen Übergang
Joel Althans (Offene Schule Waldau Kassel)


Der Workshop "Berufsorientierung neu gedacht - Talent Company" zielt darauf ab, Lehrkräften innovative Ansätze zur Berufsvorbereitung und -orientierung zu präsentieren. Durch die Zusammenarbeit mit der Talent Company der Strahlemann Stiftung wird ein praxisnaher Ansatz verfolgt, der die Verbindung zwischen Schule und Arbeitswelt stärkt. Teilnehmende Lehrkräfte erhalten Einblicke in den Einsatz von Virtual Reality zur Erkundung von Betrieben und Berufsfeldern. Der Workshop betont die Bedeutung regionaler Netzwerke und technologischer Kompetenzen für die berufliche Orientierung von Schülerinnen und Schülern. Ziel ist es, Lehrkräfte mit Tools und Ideen auszustatten, um den Übergang ihrer Schüler in die Arbeitswelt effektiv zu unterstützen.